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Zeche lustiger Gesellen. Frosch.
Will keiner trinken? keiner lachen? Brander.
Das liegt an dir; du bringst ja nichts herbey, Frosch gießt ihm ein Glas Wein über den Kopf. Da hast du beydes! Brander. Doppelt Schwein! Frosch. Ihr wollt’ es ja, man soll es seyn! Siebel.
Zur Thür hinaus wer sich entzweyt! Altmayer.
Weh mir, ich bin verloren! Siebel.
Wenn das Gewölbe wiederschallt, Frosch.
So recht, hinaus mit dem der etwas übel nimmt! Altmayer. A! tara lara da! Frosch. Die Kehlen sind gestimmt. Singt.
Das liebe, heil’ge Röm’sche Reich, Brander.
Ein garstig Lied! Pfuy! ein politisch Lied! Frosch singt.
Schwing’ dich auf, Frau Nachtigall, Siebel. Dem Liebchen keinen Gruß! ich will davon nichts hören! Frosch. Dem Liebchen Gruß und Kuß! du wirst mir’s nicht verwehren! Singt.
Riegel auf! in stiller Nacht. Siebel.
Ja, singe, singe nur, und lob’ und rühme sie! Brander auf den Tisch schlagend.
Paßt auf! paßt auf! Gehorchet mir! Er singt.
Es war eine Ratt’ im Kellernest, Chorus jauchzend. Als hätte sie Lieb’ im Leibe. Brander.
Sie fuhr herum, sie fuhr heraus, Chorus. Als hätt’ es Lieb’ im Leibe. Brander.
Sie kam für Angst am hellen Tag Chorus. Als hätte sie Lieb’ im Leibe. Siebel.
Wie sich die platten Bursche freuen! Brander. Sie stehn wohl sehr in deiner Gunst? Altmayer.
Der Schmerbauch mit der kahlen Platte! Faust und Mephistopheles. Mephistopheles.
Ich muß dich nun vor allen Dingen Brander.
Die kommen eben von der Reise, Frosch.
Wahrhaftig du hast Recht! Mein Leipzig lob’ ich mir! Siebel. Für was siehst du die Fremden an? Frosch.
Laßt mich nur gehn! bey einem vollen Glase, Brander. Marktschreyer sind’s gewiß, ich wette! Altmayer. Vielleicht. Frosch. Gib Acht, ich schraube sie! Mephistopheles zu Faust.
Den Teufel spürt das Völkchen nie, Faust. Seyd uns gegrüßt, ihr Herrn! Siebel. Viel Dank zum Gegengruß. Leise, Mephistopheles von der Seite ansehend. Was hinkt der Kerl auf Einem Fuß? Mephistopheles.
Ist es erlaubt, uns auch zu euch zu setzen? Altmayer. Ihr scheint ein sehr verwöhnter Mann. Frosch.
Ihr seyd wohl spät von Rippach aufgebrochen? Mephistopheles.
Heut sind wir ihn vorbey gereis’t; Er neigt sich gegen Frosch. Altmayer leise. Da hast du’s! der versteht’s! Siebel. Ein pfiffiger Patron! Frosch. Nun, warte nur, ich krieg’ ihn schon! Mephistopheles.
Wenn ich nicht irrte, hörten wir Frosch. Seyd ihr wohl gar ein Virtuos? Mephistopheles. O nein! die Kraft ist schwach, allein die Lust ist groß. Altmayer. Gebt uns ein Lied! Mephistopheles. Wenn ihr begehrt, die Menge. Siebel. Nur auch ein nagelneues Stück! Mephistopheles.
Wir kommen erst aus Spanien zurück, Singt.
Es war einmal ein König, Frosch.
Horcht! Einen Floh! Habt ihr das wohl gefaßt? Mephistopheles singt.
Es war einmal ein König, Brander.
Vergeßt nur nicht dem Schneider einzuschärfen, Mephistopheles.
In Sammet und in Seide
Und Herrn und Frau’n am Hofe, Chorus jauchzend.
Wir knicken und ersticken Frosch. Bravo! Bravo! Das war schön! Siebel. So soll es jedem Floh ergehn! Brander. Spitzt die Finger und packt sie fein! Altmayer. Es lebe die Freyheit! Es lebe der Wein! Mephistopheles.
Ich tränke gern ein Glas, die Freyheit hoch zu ehren, Siebel. Wir mögen das nicht wieder hören! Mephistopheles.
Ich fürchte nur der Wirth beschweret sich, Siebel. Nur immer her! ich nehm’s auf mich. Frosch.
Schafft ihr ein gutes Glas, so wollen wir euch loben. Altmayer leise. Sie sind vom Rheine, wie ich spüre. Mephistopheles. Schafft einen Bohrer an! Brander.
Was soll mit dem geschehn? Altmayer. Dahinten hat der Wirth ein Körbchen Werkzeug stehn. Mephistopheles nimmt den Bohrer. zu Frosch Nun sagt, was wünschet ihr zu schmecken? Frosch. Wie meynt ihr das? Habt ihr so mancherley? Mephistopheles. Ich stell’ es einem jeden frey. Altmayer zu Frosch. Aha! du fängst schon an die Lippen abzulecken. Frosch.
Gut! wenn ich wählen soll, so will ich Rheinwein haben. Mephistopheles. indem er an dem Platz, wo Frosch sitzt, ein Loch in den Tischrand bohrt. Verschafft ein wenig Wachs, die Pfropfen gleich zu machen! Altmayer. Ach das sind Taschenspielersachen. Mephistopheles zu Brander. Und ihr? Brander.
Ich will Champagner Wein, Mephistopheles.
bohrt, einer hat indessen die Wachspropfen gemacht und verstopft.
Brander.
Man kann nicht stets das Fremde meiden, Siebel. indem sich Mephistopheles seinem Platze nähert.
Ich muß gestehn, den sauren mag ich nicht, Mephistopheles bohrt. Euch soll sogleich Tokayer fließen. Altmayer.
Nein, Herren, seht mir in’s Gesicht! Mephistopheles.
Ey! Ey! Mit solchen edlen Gästen Altmayer. Mit jedem! Nur nicht lang gefragt.
Nachdem die Löcher alle gebohrt und verstopft sind,
Trauben trägt der Weinstock! Nun zieht die Pfropfen und genießt! Alle. indem sie die Pfropfen ziehen, und jedem der verlangte Wein in’s Glas läuft. O schöner Brunnen, der uns fließt! Mephistopheles. Nur hütet euch, daß ihr mir nichts vergießt! Sie trinken wiederholt. Alle singen.
Uns ist ganz kannibalisch wohl, Mephistopheles. Das Volk ist frey, seht an, wie wohl’s ihm geht! Faust. Ich hätte Lust nun abzufahren. Mephistopheles.
Gib nur erst Acht, die Bestialität Siebel. trinkt unvorsichtig, der Wein fließt auf die Erde, und wird zur Flamme. Helft! Feuer! helft! die Hölle brennt! Mephistopheles die Flamme besprechend. Sey ruhig, freundlich Element! zu dem Gesellen. Für dießmal war es nur ein Tropfen Fegefeuer. Siebel.
Was soll das seyn? Wart! ihr bezahlt es theuer! Frosch. Laß er uns das zum zweytenmale bleiben! Altmayer. Ich dächt’, wir hießen ihn ganz sachte seitwärts gehn. Siebel.
Was Herr? Er will sich unterstehn, Mephistopheles. Still, altes Weinfaß! Siebel.
Besenstiel! Brander. Wart nur! es sollen Schläge regnen. Altmayer. zieht einen Pfropf aus dem Tisch, es springt ihm Feuer entgegen. Ich brenne! ich brenne! Siebel.
Zauberey! Sie ziehen die Messer und gehn auf Mephistopheles los. Mephistopheles mit ernsthafter Geberde.
Falsch Gebild und Wort Sie stehn erstaunt und sehn einander an. Altmayer. Wo bin ich? Welches schöne Land! Frosch. Weinberge! Seh’ ich recht? Siebel. Und Trauben gleich zur Hand! Brander.
Hier unter diesem grünen Laube,
Er faßt Siebeln bei der Nase.
Mephistopheles wie oben.
Irrthum, laß los der Augen Band! Er verschwindet mit Faust, die Gesellen fahren aus einander. Siebel. Was giebt’s? Altmayer. Wie? Frosch. War das deine Nase? Brander (zu Siebel) Und deine hab’ ich in der Hand! Altmayer.
Es war ein Schlag, der ging durch alle Glieder! Frosch. Nein, sagt mir nur, was ist geschehn? Siebel.
Wo ist der Kerl? Wenn ich ihn spüre, Altmayer.
Ich hab’ ihn selbst hinaus zur Kellerthüre – Sich nach dem Tische wendend. Mein! Sollte wohl der Wein noch fließen? Siebel. Betrug war alles, Lug und Schein. Frosch. Mir däuchte doch als tränk’ ich Wein. Brander. Aber wie war es mit den Trauben? Altmayer. Nun sag’ mir eins, man soll kein Wunder glauben! |
Theil 1. Auerbachs Keller in Leipzig. «Faust» Goethe.
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Фрэнсис Бэкон
Без чтения нет настоящего образования, нет и не может быть ни вкуса, ни слова, ни многосторонней шири понимания; Гёте и Шекспир равняются целому университету. Чтением человек переживает века.
Александр Герцен